🌄 Einleitung – Agios Mattheos im Überblick
Im Südwesten Korfus, eingebettet zwischen grünen Hügeln und Olivenwäldern, liegt das traditionelle Dorf Agios Mattheos. Es ist eines jener seltenen Orte, an denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist – ein Labyrinth aus engen Gassen, alten Steinhäusern und freundlichen Gesichtern, die das wahre Korfu verkörpern.
Unser Besuch führte uns hierher auf Einladung von Sandra, Angelos und Elpiniki von Olithea Life, die in den Hügeln oberhalb des Dorfes ihr hochwertiges Olivenöl produzieren. Sie erzählten uns von der Kraft der Natur, der Bedeutung jeder einzelnen Olive – und warum Agios Mattheos mehr ist als ein Punkt auf der Karte. Es ist das Herz des authentischen Korfus.
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📍 Lage & Anreise
Agios Mattheos liegt rund 25 Kilometer südwestlich von Korfu-Stadt und ist über eine kurvenreiche Straße erreichbar, die sich durch Olivenhaine und Pinienwälder windet. Das Dorf befindet sich auf einer Anhöhe mit weitem Blick über das Landesinnere und die nahe Küste von Paramonas und Chalikounas.
Die Anreise mit dem Mietwagen ist empfehlenswert – öffentliche Busse verkehren zwar regelmäßig, doch wer flexibel unterwegs sein möchte, wird mit dem Auto schneller und entspannter ankommen. Parkplätze findet man am Dorfrand, von dort geht es zu Fuß durch schmale, schattige Gassen bis zum zentralen Platz mit Glockenturm.
🌿 Natur, Geologie & Fauna
Agios Mattheos liegt am Fuß des gleichnamigen Höhenzugs: Kalk- und Sandstein prägen die Hügel, dazwischen Terrassen mit jahrhundertealten Olivenbäumen, Zypressen und immergrüner Macchia (Myrte, Mastixstrauch, Erdbeerbaum). Südlich schließt die Dünen- und Lagunenlandschaft rund um den Korission-See an – eines der spannendsten Naturgebiete Korfus.
- 🫒 Olivenökosystem: Unter den Bäumen leben Eidechsen, Geckos, Igel und zahllose Insekten; die Netze am Boden fangen die Ernte – ein typisches Bild im Herbst.
- 🕊️ Vogelwelt: In den Wäldern rufen Zilpzalp und Grasmücken; an der Lagune rasten Reiher und im Herbst/Winter auch Flamingos (selten, aber möglich).
- 🪨 Geologie: Erosionsrinnen und kleine Karstformen zeigen, wie Regen die weichen Schichten modelliert; auf kurzen Pfaden wird’s nach Schauern entsprechend rutschig.
🏛️ Geschichte & Entwicklung
Die erhöhte Lage machte Agios Mattheos früh zu einem sicheren Siedlungsplatz abseits der Küste. Im 16. Jahrhundert entstand das Kloster Pantokratoras, das bis heute geistiges Zentrum der Region ist (Feier der Verklärung Christi am 6. August). Über Jahrhunderte lebte das Dorf von Oliven- und Weinbau; an den Hängen sind die alten Trockenmauern der Terrassen noch gut erkennbar.
Spuren der neueren Geschichte finden sich am Dorfplatz: ein Marmordenkmal für die Gefallenen und die Bronzestatue eines Bauern – Sinnbilder für Verbundenheit mit Erde und Tradition. Heute öffnet sich der Ort langsam dem sanften Tourismus, ohne seinen Charakter zu verlieren.
🏘️ Dorfleben & Atmosphäre
Beim Spaziergang durch die Gassen begegnet man einer Welt, die fernab moderner Hektik existiert. Aus den offenen Fenstern duftet es nach Kräutern und frisch gebackenem Brot, während Katzen gemächlich über das Kopfsteinpflaster streifen.
Besonders prägnant ist der hohe Glockenturm der Dorfkirche, dessen Glockenschläge weit über die Dächer hallen. Rundherum reihen sich Tavernen und kleine Läden, in denen man lokale Produkte wie Olivenöl, Wein und Honig kaufen kann.
🌿 Besuch bei Olithea Life
Nur wenige Minuten außerhalb von Agios Mattheos liegt der Olivenhain von Olithea Life. Hier haben Sandra, Angelos und ihre Tochter Elpiniki etwas Besonderes geschaffen – ein Familienprojekt, das Tradition, Nachhaltigkeit und Leidenschaft verbindet.
Angelos führt durch die Hänge, zeigt die alten Bäume, die seit Generationen gepflegt werden, und erklärt, wie das Olivenöl in schonender Handarbeit entsteht. Das Gespräch mit ihnen vermittelt, dass Olithea kein bloßes Produkt ist, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls – des echten, unverfälschten Korfus.
Mehr dazu im ausführlichen Beitrag: „Besuch bei Olithea – Sandra, Angelos & Elpiniki auf Korfu“.
🧭 Touristische Bedeutung & Positionierung
Agios Mattheos ist kein klassischer Badeort, sondern ein authentisches Basislager für den ruhigen Südwesten: Wanderwege, Kloster, byzantinische Burg Gardiki und die Naturstrände Paramonas, Prasoudi und Chalikounas liegen nah. Wer Agrotourismus, Produktverkostungen (z. B. Olivenöl) und echte Dorfalltage sucht, ist hier goldrichtig.
Durch die Nähe zur Lagune von Korission und die extensive Landwirtschaft eignet sich der Ort hervorragend für Slow Travel, Fotografie und Naturbeobachtung – fernab großer Hotelkomplexe.
🌦️ Wetter & beste Reisezeit
- Frühling (Apr–Jun): Saftig grün, Blütezeit, angenehme 18–26 °C – ideal zum Wandern und für Besuche bei Olivenbauern.
- Sommer (Jul–Aug): Warm bis heiß (30 °C+); im Dorf meist etwas kühler als an der Küste. Mittags Schatten suchen.
- Herbst (Sep–Nov): Goldene Farben, Erntezeit der Oliven (Okt/Nov) – stimmungsvolle Besuche & Verkostungen.
- Winter: Ruhig, teils regenreich; gute Zeit für ruhige Dorferlebnisse, weniger für Strandtage.
Hinweis: Nach Regen werden die Erdpfade (zum Kloster / in die Olivenhaine) rutschig – feste Schuhe einplanen.
Tavernen im Dorf: Hauptgerichte ca. 9–14 €, Kaffee ~2–3 €, Hauswein (Glas) ~3–4 €. Regionale Produkte (z. B. Olivenöl) variieren je nach Produzent und Erntejahr.
Bei Olithea Life sind Besuche/Verkostungen nach Absprache möglich (kleine Gruppen, saisonabhängig). Ideal, um die Herstellung hochwertiger Öle kennenzulernen.
Am Dorfrand parken und zu Fuß in den historischen Kern gehen. Gassen sind eng – besser keine „dicken“ Fahrzeuge in die Mitte lotsen.
Kopfsteinpflaster & Erdwege. Feste Schuhe für Kloster- und Hainwege; nach Regen glitschig. Für Strandabstecher (Paramonas/Chalikounas) zusätzlich Sand-/Wasserschuhe sinnvoll.
🗺️ Was gibt’s zu entdecken?
- 🏛️ Kloster Pantokratoras – im 16. Jahrhundert erbaut, mit weiter Sicht über die Südwestküste.
- 🏰 Gardiki Castle – byzantinische Festung, die noch immer über das Tal wacht.
- 🌿 Wanderrouten durch Wälder und Olivenhaine, besonders reizvoll am Morgen.
- 🏖️ Paramonas und Prasoudi – ruhige Strände, perfekt für Badepausen nach dem Dorfbesuch.
💡 Tipps & Service
Für Reisende mit Mietwagen ist Agios Mattheos ideal erreichbar – die Straßen sind gut ausgebaut, und unterwegs bieten sich herrliche Ausblicke. Wer mit dem Bus anreist, sollte Zeit einplanen; Verbindungen bestehen, aber sie sind begrenzt.
Cafés und kleine Tavernen servieren klassische korfiotische Küche: „Sofrito“, „Pastitsada“ und natürlich Olivenöl aus der Region. Große Hotels sucht man hier vergebens – und genau das ist der Reiz.
Alle Angaben ohne Gewähr.
⭐ Fazit
Agios Mattheos ist kein Ort, den man nur besucht – man erlebt ihn. Zwischen alten Olivenbäumen, historischen Gassen und der Gastfreundschaft seiner Bewohner spürt man den Puls des echten Korfus. Für uns war es nicht nur ein Abstecher, sondern eine Begegnung mit Menschen, die zeigen, was es bedeutet, im Einklang mit Natur und Tradition zu leben.














